Bausteine im Leben
Systemische Aufstellungsarbeit und Familienstellen
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Aufstellungen in
Seminarform
(nach Bert Hellinger)
Aufstellungen in Seminarform
In seiner ursprünglichen Form wird die Familienaufstellung in der Seminarform angeboten. Hier finden sich
Menschen mit Lösungsanliegen und andere Interessierte, die nur als Stellvertreter fungieren wollen, zu-
sammen, um gemeinsam einen Rahmen zu schaffen. Das Familienstellen ist jedoch keine Gruppentherapie
im eigentlichen Sinne!
Meist wird in mehreren Runden gearbeitet, das heisst, der Reihe nach haben alle Teilnehmer und Teil-
nehmerinnen die Gelegenheit, ihr Anliegen darzulegen und die wichtigen Fakten dazu zu äussern. In jedem
Fall jedoch wird vor der Aufstellungsarbeit ein Gespräch mit der Aufstellenden, dem Auf-stellenden, geführt.
Dabei geht es darum, das Anliegen oder Symptom möglichst prägnant und kraftvoll zu formulieren.
Ich habe dazu ein Vorgespräch und einen Anamnesebogen kreiert das uns hilft alle Fakten so weit wie
möglich zu kennen. So wird ersichtlich, ob in der Herkunfts- (Eltern, Grosseltern usw.) oder der Gegen-
wartsfamilie (Partnerin, Partner und Kinder) gearbeitet wird, und welche Angehörigen des Familiensystems in
der Aufstellung relevant sein werden.
Im Seminar werden dann die Stellvertreter und Stellvertreterinnen aus den Reihen der Seminarteil-
nehmenden ausgewählt. Dabei spielen äussere Faktoren wie Ähnlichkeit, Alter und Geschlecht der aus-
gewählten Teilnehmenden keine Rolle. Es zeigt sich, dass alle Stellvertretende sein können, ohne dass es
dafür besonders Talent oder Übung erfordert. Die Stellvertretenden werden im Raum aufgestellt. Nachdem
sie alle ihren Platz eingenommen haben, empfangen sie Gefühle, Körper-empfindungen, Sätze oder auch
Bilder der Person, die sie darstellen. Wie dies genau geschieht und funktioniert, ist immer noch ein Rätsel.
Doch es funktioniert – immer!
Nutzen des Stellvertreter-Seins
Stellvertreter, Stellvertreterin zu sein, ist eine wunderbare Möglichkeit, "in den Schuhen eines anderen zu
gehen", neue Sichtweisen und Gefühle kennen zu lernen. Das Menschsein kann so eine Vertiefung erfahren.
Die Stellvertretenden erfahren meist eine starke Resonanz des sich in der Aufstellung ergebenden Themas
zur eigenen Person. Manchmal kann es auch zu viel sein, neben der eigenen Aufstellung auch noch
Stellvertreter für andere zu sein, da empfiehlt sich die Einzelarbeit, die nur auf das individuelle Anliegen
konkret eingeht.
Stellvertreter fragen sich manchmal, ob sie nicht ihr eigenes Problem mit in die Aufstellung bringen. In der Tat
kann es sein, dass ich für Rollen gewählt werde, die in Teilen Ähnlichkeit mit meinem eigenen Leben haben.
Das hat aber in den allermeisten Fällen keinen negativen Einfluss auf die Aufstellung. Die Gefühle, die ich in
meiner Stellvertreterrolle äussere, sind dennoch die richtigen an dieser Stelle, auch wenn ich selber in
meiner Familie ähnliche habe. Manchmal wird man in Rollen hineingewählt, in denen man scheinbar gar
nichts fühlt. Das verunsichert unerfahrene Teilnehmer vielleicht. Aber es ist in der Tat so, dass dann dieses
ICH fühle nichts die Gefühle des Dargestellten sehr gut widerspiegelt! Der Eine oder Andere fragt sich, ob es
möglich sei, dass man aus der Rolle nicht herausfindet? In all den Jahren habe ich selbst das so nicht erlebt.
Es reicht die Aufforderung; „Geht aus den Rollen raus“, dies sagt der Leiter der Aufstellung und es wird alles
abgeschüttelt was nicht zum Stellvertreter gehört.
Der Prozess der Aufstellung
Nachdem die Stellvertretenden vom Klienten, der Klientin aufgestellt wurden, beginnt der eigentliche Prozess
der Aufstellung. Umstellungen und lösende Sätze sowie kleine Rituale und symbolische Handlungen stellen
eine neue, heilende Ordnung her. So wird Kraft frei für das eigene Leben. Unangenehme Gefühle oder
Lebensmuster, die für andere Systemmitglieder getragen wurden, werden nun in Achtung zurückgegeben.
Unterbrochene Hin Bewegungen
Wenn ein Kind in den ersten drei Lebensjahren von Mutter oder/und Vater eine Zeit lang getrennt war, kann
das Auswirkungen in seinem späteren Leben haben. Diese unterbrochene Hin Bewegung zu Mutter oder
Vater kann in einer Aufstellung wieder hergestellt werden. Neurotisch erscheinende Lebensmuster, z.B.
Suche nach Nähe und Zuwendung und kurz vor dem Ziel wieder Abwendung, deuten auf eine solche
Störung hin. Diese Beeinträchtigung kann sich gerade in der Partnerschaft und auch in allen anderen
Bereichen auswirken.
Ende der Aufstellung
Die Aufstellung kann auf mehrere Arten enden. Entweder mit einer guten, gelungenen Lösung, mit dem
Abbruch in einem spannungsgeladenen Moment oder auch mit einem Abbruch, weil sich derzeit keine
Lösung finden lässt.
Mit einer guten Lösung, einem sogenannten Happyend, aufzuhören, ist sicher für alle sehr wohltuend. Doch
auch eine abgebrochene Aufstellung hat eine starke Wirkung, vielleicht sogar die stärkere, Der Satz: "Hier
kann ich momentan nichts machen" kann die aufstellende Person in eigene Prozesse führen und ihre ganz
eigene Lösung "anschieben".
Manchmal ist es so, dass ein Familiengeheimnis die Lösung erschwert oder verhindert, manchmal fehlen
schlicht und einfach Informationen, manchmal ist die Seele noch nicht bereit zur Findung einer Lösung und
braucht noch etwas Zeit. Grundsätzlich ist jede Aufstellung eine abgebrochene, denn das Leben entwickelt
sich permanent weiter. Mit anderen Worten ist das gefundene Lösungsbild des jetzt nicht statisch. Meine
Erfahrung zeigt, dass in 93% meiner durchgeführten systemischen Aufstellungen eine heilende Wirkung
erreicht wird.
Ursprung und Entwicklung des Verfahrens
Bert Hellinger hat das Familienstellen als ein Verfahren der systemisch-phänomenologischen Kurzzeit-
therapie entwickelt. Dabei ist die erste Ordnung der Liebe: das Recht auf Zugehörigkeit. Das kollektive oder
Sippengewissen ist ein Gruppengewissen. Denn jeder ist mit seinen Eltern und seiner Sippe in einer
Schicksalsgemeinschaft verbunden. Mit unseren Eltern teilen wir auch deren Sippen und gehören nun zu
einer Sippe, in der sich die von Vater und Mutter verbinden. Wer gehört alles zu dieser Sippe gemäss Bert
Hellinger?
•
Alle Kinder, auch die Abgetriebenen, Totgeborenen und Vergessenen. Auch Halbgeschwister ge-hören
voll dazu.
•
Die Eltern und ihre leiblichen Geschwister -Frühere Partner der Eltern
•
Die Grosseltern, aber ohne Geschwister
•
Alle, durch deren frühen Tod die Mitglieder der Familie einen Vorteil hatten.
•
Wenn Mitglieder der Familie am Tod anderer Menschen schuldig wurden, gehören ihre Opfer mit zur
Familie.
•
Das gilt auch umgekehrt.
•
Wenn die Familie zum Schaden eines anderen einen Vorteil hatte, gehört auch der zur Familie.
Leben in Kraft
Ebenso wie eine Pflanze Wurzeln braucht, um zu wachsen, so braucht der Mensch die Verwurzelung in
seiner Familie, seiner Gruppe und in seinem Land. Sind diese Wurzeln schwach oder fehlen sie, fehlt auch
die Energie, um im Leben voran zu kommen.
Durch Familienaufstellungen kann die Wiederverwurzelung in der eigenen Familie hergestellt werden.
Verschiedene Formen der Aufstellungsarbeit
Aufstellungsarbeit sind in Seminarform und in Einzelarbeit möglich. Es können nicht nur Familien-mitglieder,
sondern auch abstrakte Elemente, Körpersymptome, Gefühle, Ziele, Glaubenssätze.... aufgestellt werden.
Die Lebenden und die Toten
Das Familienstellen ist eine Arbeit, die uns auch wieder in liebevollen Kontakt mit Verstorbenen bringen kann.
So sind zum Beispiel früh verstorbene Familienmitglieder oft, nachdem sie gewürdigt und ge-sehen werden,
eine Quelle der Kraft für die Lebenden.
Eltern und Kind, Paar, Familie
Kinder drucken oft etwas aus, was im Familiensystem in Unordnung geraten ist. Die von Bert Hellinger
gefundenen "Ordnungen der Liebe" bringen mehr Frieden und Gelassenheit in das Familienleben. Probleme
mit dem Partner, den Eltern, den Mitmenschen oder den Kindern und der Schule können durch eine
Aufstellung sicht- und somit lösbar gemacht werden.
Krankheit und Verletzung
Nicht selten sind Depression, Krankheit oder Sucht Ausdruck einer systemischen Störung, Auch bei Folgen
von Trauma bzw. Gewalt und Missbrauch kann diese Arbeit unterstützend wirken.
Dauer und Häufigkeit von Aufstellungen
Die Aufstellungsarbeit ist gleichzeitig Kurz- und Langzeittherapie. Kurzzeittherapie, da ein Anliegen schnell
und effizient zu einer Lösung geführt werden kann. Langzeittherapie, weil diese Lösung oft auch ihre Zeit
braucht, bis sie sich in der Seele voll entfaltet. Die Wirkungsdauer einer Aufstellung kann recht
unterschiedlich sein. Von" Soforteffekten" bis zu Prozessen, die sich über zwei bis drei Jahre er-strecken, ist
alles möglich.
Wahrheit und Wirklichkeit
Eine Familienaufstellung ist kein Lügendetektor. Sie zeigt uns die Wirklichkeit in ihrer eigentlichen
Bedeutung. Das, was in unserer Seele wirkt, ist unsere eigene "Wirk"-Lich(t)keit. Das ist nicht
immer identisch mit dem, was wir Wahrheit nennen. Mit einer Aufstellung kann weder ein Vaterschaftstest
ersetzt, noch können Familiengeheimnisse aufgedeckt werden. Generell geht es bei der Aufstellungsarbeit
nicht darum, wie ein Detektiv etwas herauszubekommen, sondern eine Lösung zu finden im Sinne des sich
Lösens. Ein Problem löst sich nicht, indem ich es löse, sondern indem ich mich vom Problem löse!
Kombination mit anderen Therapieverfahren
Die Familienaufstellung lässt sich sehr gut mit anderen Therapieverfahren, beispielsweise mit der
klassischen Homöopathie oder schulmedizinischen Massnahmen kombinieren.
Anwendungsbereiche
Die Familien- und Systemaufstellung hat sich mittlerweile in vielen Bereichen bewahrt. In den Bereichen
Coaching, Beratung, Beruf und Finanzen, Mediation, Pädagogik, Sozialarbeit, Kreativität, Medien, Politik,
Gesundheit, Therapie und Selbstentfaltung wird diese Arbeit mit grossem Erfolg eingesetzt.
Im Bereich Gesundheit und Therapie sind es vor allem folgende Themenbereiche:
•
wiederkehrende negative Lebensmuster
•
Partnerschaft, Bindung, Trennung Eltern-Kind-Bindung, unterbrochene Hin Bewegung zu Mutter/Vater
•
psychosomatische Klärung, Sucht, Krankheit, Depression ...
•
Kinderlosigkeit, Abtreibung, Adoption, Pflegschaft
•
Verlust und Trennung, Tod
•
Misserfolg im Leben bzw. Beruf
•
Kontaktprobleme
•
Verletzung, Trauma, Gewalt, Missbrauch
•
Probleme mit Geld, mit dem eigenen Platz, mit einem Erbe, einem Haus ...
•
Glaubenssätze
•
eigene Fragen klären ...
Dauer einer Aufstellung:
1,5 bis 2 Std.
Aufstellungstage
Daten
Organisation:
Hans Zünd, Potenzialtrainer
Kosten:
CHF 220.-
mit Unterlagen ohne Mittagessen, inklusive Kaffee, Orangenjus, zweiter
Fruchtsaft, morgens Gipfeli, nachmittags Gebäck.
Bezahlung
vor Ort in bar oder Vorauszahlung über Aargauische Kantonalbank Rheinfelden,
Hans Zünd, IBAN Konto Nr. CH87 0076 1515 8542 6200 1
Seminarort:
Hauptstrasse 57 in 4315 Zuzgen,
Parkplätze gegenüber bei der katholischen Kirche.
.Anmeldungen:
Hans Zünd, 079 321 26 00, hans_zuend@bluewin.ch
Personen die gerne als Stellvertreter mitmachen möchten, lade ich zum Wochenendsemiar ein um die
esamtheit eines systematischen Familienstellens erkennen, verstehen und wahrnehmen können.
Bausteine im Leben